Eisenmangel und Nervensystem

von Dr. med. Marcus Michel und Jochen Meyer

Eisenmangel macht müde, vermindert die Leistungsfähigkeit und kann gut behandelt werden – am besten bevor die Beschwerden all zu groß sind. Eisenmangel ist die häufigste Mangelerkrankung in der westlichen Welt. Dies kann große Konsequenzen für die Betroffenen haben, da Eisen nicht nur für die Blutbildung, sondern auch für neurologische Prozesse essentiell ist. Das Spurenelement ist Teil eines Enzyms, das Dopamin im Gehirn herstellt. Kommt es zu einem Eisenmangel, kann das Enzym nicht mehr richtig arbeiten, so dass zu wenig Dopamin zur Verfügung steht. Die Folgen können sein:

  • Chronisches Erschöpfungssyndrom (Chronic Fatigue Syndrome)
  • Syndrom der unruhigen Beine (Restless-Legs-Syndrom RLS)
  • Aufmerksamkeits-Defizit-Hyper aktivitäts-Syndrom  ADHS
  • Depressive Verstimmungen
  • Gedächtnisstörungen

Wir als Neurologen empfehlen daher, bei Patienten mit den entsprechenden Symptomen und einem niedrigen Ferritin-Wert in unserer Laboruntersuchung (zeigt die Menge des im Körper gespeicherten Eisens an) eine Eisentherapie zu versuchen. Zielsetzung der Therapie ist eine Auffüllung der Eisenspeicher. Da eine Auffüllung der Speicher mit oralen Präparaten (Tabletten) ein sehr langwieriger Prozess sein kann und dabei häufig Magen-Darm-Beschwerden auftreten, wird oft die intravenöse Therapie mit Eiseninfusionen bevorzugt. Hierfür berechnen wir anhand der Blutwerte Ihren individuellen Eisenbedarf.