Blasenschwäche und überaktive Blase. Neuer Therapieansatz mit Botolinumtoxin.

Dr. med. Karl Kunz Chefarzt der Gynäkologisch- Geburtshilflichen Abteilung

Das Botolinumtoxin ist ein hochpotentes Nervengift und wirkt auf Nervenleitung und Muskelfunktion. Seit einigen Mona-ten besteht die Zulassung von Botox zur Behandlung der Dranginkontinenz und der überaktiven Blase.Im Rahmen eines kurzen wird Botox an verschie-denen Stellen in den Blasenmuskel gespritzt und zwar an 20 verschiedenen Stellen. Der dauert nur wenige Minuten und der Patient kann relativ rasch nach Hause entlassen werden. Botox wirkt auf die Blasenmuskulatur abschwächend und entspannend was zu einer längeren Speicherung von Urin in der Blase führt. Außerdem ist der Harndrang vermindert, die Blasenentleerung erfolgt in grö-ßeren Abständen und der Patient verliert dann auch oft kei-nen Urin mehr.

Nachteil der Methode ist, dass nach 6-12 Monaten der nachlässt und ein Nachspritzen erforderlich macht. Nach dem hat der Patient manch-mal noch einen blutigen Urin, in ganz seltenen Fällen kommt es zu einer vorübergehenden Blasenentleerungsstörung, die nach wenigen Tagen aber verschwindet. Der wird von der Krankenkasse übernommen.