Herztod beim Sport – Gefahren erkennen und vermeiden

von Dr. Michael Stille

Regelmäßiger Sport ist gesund, er hat günstige Wirkungen auf das Herz-/Kreislaufsystem, den Zucker- und Cholesterinstoffwechsel. Die Ärzte fordern zu mehr Bewegung bis ins höhere Alter auf. Doch dann schrecken uns diese Nachrichten auf: Ein scheinbar gesunder Mann stirbt beim Langstreckenlauf, ein Spitzensportler bricht tot auf dem Fußballfeld zusammen. 

Bei jungen Menschen unter 40 Jahren sind angeborene Herzmuskelerkrankungen, die bisher nicht bekannt waren, die häufigste Ursache für den plötzlichen Herztod. Gibt es angeborene Herzmuskelerkrankungen in der Familie bzw. plötzliche Herztodesfälle unter 40 Jahren, so sollte man sich einer echokardiographischen oder grundsätzlichen kardiologischen Untersuchung unterziehen.
 
Ein weiteres Risiko für junge Menschen ist die Herzmuskelentzündung. Diese kann begleitend auftreten bei ansonsten harmlosen grippalen Infekten oder Durchfallerkrankungen. In der Folge kann es zu Herzmuskelschwäche oder zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kommen. Grundsätzlich gilt hier, dass man bei allen grippalen Infekten auf sportliche Betätigung verzichten sollte.

Bei älteren Patienten dominiert als Ursache für den plötzlichen Herztod beim Sport ganz eindeutig die so genannte koronare Herzkrankheit, also die Verkalkung und Verengung von Herzkranzarterien. Hier gilt, dass alle, die über 40 Jahre alt sind und erstmals wieder Sport betreiben wollen oder aber den Sport sehr viel intensiver betreiben wollen als bisher, sich einer kardiologischen Untersuchung unterziehen sollten. Diese umfasst im Wesentlichen eine körperliche Untersuchung, ein Ruhe- und Belastungs-EKG sowie eine Echokardiographie (Herzultraschall).

Gerne beraten wir Sie weiter zu diesem Themenkomplex in unserer Sprechstunde.