ADHS bei Erwachsenen

Dr. med. Marcus Michel und Jochen MeyerFachärzte für Neurologie und Psychiatrie

Die "Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung“ –„ADHS“ – ohne übermäßige Aktivität als „ADS“ bezeich-net – beginnt im Kindesalter; bis zu 60% der Kinder behalten auch als Erwachsene entsprechende Sym-ptome. Selten wird die Störung erst im Erwachsenenalter diagnostiziert. In letzter Zeit sind die Beeinträchtigungen der Erwachsenen mit ADHS mehr in den Blickpunkt der Nervenheilkunde gerückt. leiden unter Problemen, das eigene Leben zu strukturieren und zu planen. Sie scheitern oft daran, daß sie zu viele „Baustellen“ gleichzeitig einrichten und es fehlt ihnen an einer konzentrierten und organisierten Arbeitsweise. Hinzu können Symptome von Impulsivität und emotionaler Instabilität treten. Ein Teil der leidet an Unruhe, Ungeduld und niedriger Frustrationstoleranz.Un-behandelte ADHS-Patienten haben ein hohes Sucht-Risiko.Als besonders wirksam hat sich eine Kombination aus Psy-chotherapie (Verhaltenstherapie) und medikamentöser Be-handlung erwiesen. Die geeig-neten Medikamente werden schon seit Jahrzehnten bei Kin-dern eingesetzt; im Jahr 2011 wurde das erste Präparat für Erwachsene arzneimittelrecht-lich zugelassen. Wichtig ist eine individualisierte Behand-lung: nicht jeder Betroffene benötigt eine Medikation, die Dosis variiert, die Medikamente können in manchen Fällen situationsbezogen eingenommen werden. Manchmal steht auch die Behandlung von Begleiter