Das Problem der behandlungsresistenten Reizblase

von Dr. med. Karl Kunz

Führen Blasentraining, Beckenbodentraining, Reizstrom, Medikamente zu keiner ausreichenden Besserung der Beschwerden, so kann man eine Botox-Therapie als sinnvolle Therapieoption darstellen. Insbesondere bei einer Harnblase mit Kontraktionen des Blasenmuskels und zystoskopisch nachweisbarer Balkenbildung in der Harnblase. Die Botoxtherapie sollte möglichst durchgeführt werden, nachdem histologisch eine bösartige Erkrankung oder eine Vorstufe zu einer bösartigen Erkrankung ausgeschlossen wird.

Wichtig ist auch der Ausschluss einer zusätzlichen nervlich bedingten Harnblasenentleerungsstörung, da in diesem Fall nicht nur die Harnblasenwand sondern ggf. auch der Verschluss der Harnröhre unterspritzt werden sollte um die Entleerung der Harnblase positiv zu beeinflussen. Alternativ zu dieser Methode könnte die Stimulation des Sacralnerven als Therapie diskutiert werden, denn unter Umständen lassen sich dadurch Reizblase und Entleerungsstörung gleichermaßen positiv beeinflussen bzw. eine Verbesserung der Reizblase führt nicht unwillkürlich zur Verschlechterung der Entleerung der Harnblase. Durch die angesprochene Therapieoption lassen sich in vielen Fällen die bisher therapieresistenten Reizblasensymptome verbessern.